Merkwürdige Dinge tun – Ausbruch aus dem Alltag mit dem inneren Kind

Viele Regeln im wirklichen Leben machen durchaus Sinn. Sie sorgen dafür, dass wir uns im sozialen Umfeld gut angepasst verhalten. Auch wenn uns der Hunger fast umbringt, lassen wir uns zum Beispiel nicht dazu hinreissen, die Curry-Wurst in einer Kirche zu verspeisen. Und wir bleiben normalerweise an der roten Ampel stehen. Doch es gibt auch jede Menge Dinge, die bei genauer Betrachtung einfach unsinnig sind: Warum sollte man die Wäsche immer am Samstag waschen? Warum nicht bei schönem Wetter einfach mal ein paar Stunden blau machen? Und warum nicht einfach mal wieder richtig albern und kindisch sein?

Viele Regeln sind oft schon seit unserer Kindheit so tief verinnerlicht, dass wir ihnen blind folgen, ohne groß darüber nachzudenken. Sie prägen unser Verhalten und unsere Einstellungen. Darunter sind auch vollkommen unsinnige Regeln, von denen wir wissen, dass wir uns damit im Weg stehen. Wir könnten manchmal viel mehr Spaß im Leben haben, wenn wir mit diesen Regeln brechen würden.

Die süßen kleine Sünden

Jeder, der schon mal eine Diät ausprobiert hat, kennt das Dilemma: Wenn man sich alles strikt verbietet, wird die Gier nach Naschereien zwischendurch irgendwann so groß, dass der Erfolg des Projekts insgesamt gefährdet ist. Deswegen ist es tatsächlich sehr viel sinnvoller, ein paar kleine Sünden gleich von vornherein in das Diätprogramm einzubauen. Und sich dann für die erreichten Etappenziele mit schönen Dingen zu belohnen. Diese Erkenntnis kann man ohne weiteres auf alle anderen Lebenslagen übertragen. Und noch etwas: Warum sollte man sich eigentlich nur für große Erfolge belohnen? Warum nicht auch – oder gerade - für die ganz normalen Leistungen des Alltags? Die wir selbst oft gar nicht recht zu schätzen wissen. Als ob das alles vollkommen selbstverständlich wäre.

Selbstfürsorge

Aber da haben wir dann meistens schon das nächste kleine Problemchen: Vielen Menschen fällt es zwar nicht schwer, sich aufopferungsvoll um die Familie zu kümmern, um Verwandte oder um Freunde. Aber um sich selbst? Den meisten Menschen fällt ja noch nicht einmal etwas ein, womit sie sich selbst belohnen könnten. Da wird es allerhöchste Zeit, sich eine ganz persönliche Liste zusammen zu stellen. Vielleicht ein Spaziergang? Ein heißes Bad mit einem ganz besonderen Zusatz? Einen Kaffee trinken mit Freunden?

Werden wie ein Kind

Oder vielleicht einmal etwas ganz anderes? Was haben Sie zum Beispiel als Kind gerne getan? Gezeichnet? Musik gemacht? Geschrieben oder gebastelt? Ganz ohne großen Anspruch und Perfektion. Einfach so, zum Zeitvertreib. Warum tun Sie es nicht einfach wieder? Erinnern Sie sich an das Spielkind, das Sie früher waren – was hat Ihnen Freude gemacht? Warum gehen Sie nicht einfach in die Natur und nehmen das Kind mit, das Sie früher einmal waren? Entdecken Sie den Frühling mit seinen Augen, fassen Sie alles an und freuen Sie sich an den schönen und lustigen Dingen und Menschen, die Ihnen begegnen.

Die Welt mit Kinderaugen

Und tun Sie all die merkwürdigen Dinge, die das Kind gerne tun würde. Hüpfen Sie durch eine Pfütze, streicheln Sie den fremden Hund und sprechen Sie mit den Enten am See. Sammeln Sie die Federn, Steinchen und Geschichten, die Ihnen unterwegs begegnen und heben Sie diese kleinen Kostbarkeiten auf. In einem Tagebuch, einem selbst gemalten Bild.

Kinder leben in einer magischen Welt. Wenn Sie Ihrer eigenen, inneren Stimme folgen und auf die Natur lauschen, können Sie wieder eintauchen in den Zauber dieser Welt. Die Krähe kräht dreimal? Was könnte die drei wohl für Sie bedeuten? Und all die anderen kleinen Zeichen, die Ihnen auf dem Weg begegnen? Planen Sie feste Stunden mit Ihrem inneren Kind in Ihr Leben ein. Seien Sie neugierig und spielen Sie, wann immer es geht. Das Spielen fördert die Kreativität, macht lebendig und glücklich.